Praktische Tipps

Blutzucker messen: Der Einstieg

Ich bin nicht besonders hart gesotten, wenn es um Spritzen, Blut und derlei Dinge geht. Aber eine Diabetiker-Katze zu betreuen, ohne ihren Blutzucker zu messen, ist auch keine Lösung. Also habe ich mich an das Thema herangetastet.

Was braucht man dazu?

Ihr braucht: Ein Blutzuckermessgerät (Glucometer) mit einem dazu gehörenden Messstreifen, einen Wattepad, eine Stechhilfe mit dazugehörenden Lanzetten (diese sollten oft gewechselt werden), Leckerlis (für Mensch und Katze), Geduld.

Es gibt – wie immer – tausendundeinen Tipp, den Blutzucker bei der Katze zu messen und vermutlich trifft meine Methode auch auf Kritik. Das Wichtigste ist aber, dass es irgendwann klappt und weder für die Katze noch für den Menschen zu viel Stress ist. Am Anfang kommt am Katzenohr meistens nur zögerlich Blut. Mit der Zeit ‘lernt’ das Ohr und es kommt leichter ein Blutströpfchen.

Kraulen, Loben und Leckerlis

Ich habe erstmal angefangen, Paulas Öhrchen zu kraulen und zu reiben, damit sie merkt, dass sich das gut anfühlt. Dann habe ich die Stechhilfe ein paar Mal neben ihrem Ohr geklickt, ohne zu stechen und ihr immer ein Leckerli gegeben. Inzwischen weiß Paula, dass Blutzucker messen fast immer mit Fresschen zusammenfällt und legt sich meistens brav hin, wenn sie die Stechhilfe hört.

Man soll die Ohren wechseln. Paulas rechtes Ohr ist ganz schwarz, so dass man die Adern nicht sieht. Ich piekse nur am linken Ohr.

Und jetzt zur Sache: Beim ersten Mal Stechen habe ich die ganze Zeit beruhigend auf die Katzen eingeredet – ich glaube, der Katze war auch klar, dass ich vor allem mich beruhigen wollte.

Timing ist das halbe Messen

Ich habe zuerst das Glucometer vorbereitet, indem ich den Messstreifen eingesteckt, aber noch nicht aktiviert habe, dann die Katze gekrault. Ich habe ein Wattepad auf die Innenseite vom Ohr gehalten und von außen mit der Stechhilfe einmal gestochen. Paula fand das nicht toll und hat sich erstmal losgemacht. Ich habe sie dann gleich losgelassen, damit sie keine Panik bekommt. Sie hat unwirsch die Öhrchen geschüttelt, wodurch auch ein bisschen Blut gekommen ist.

Als das da war, habe ich den Glucometer aktiviert und den Streifen an den Blutstropfen gehalten. Und dann ausgeatmet. Die meisten drücken danach den Wattepad auf die Blutstelle, damit sich kein Bluterguss bildet. Ich mache das manchmal, je nach Geduld der Katze. Sie hat keine Blutergüsse am Ohr.

Geduld: Die Katze ist keine Maschine

Nach 5 Sekunden erscheint der Wert. Das Messen hat nicht immer gut geklappt. Manchmal ist Paula weggegangen, wenn ich ihr Ohr anfassen wollte, manchmal war sie unleidig, manchmal gab es nicht genug Blut. Es ist wichtig, hier locker zu bleiben und es dann einfach am nächsten Tag wieder zu probieren.