Praktische Tipps

Futterautomaten: der große Vergleich

Ein Futterautomat ist bei einer Katze mit Diabetes sehr wichtig. Es gibt aber unterschiedliche Typen, die alle ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen. Hier vergleiche ich ein paar Modelle und versuche, eine Entscheidungshilfe zu geben. Es gibt keine One-fits-all-Lösung, deshalb müsst Ihr Euch am Ende selbst ein Bild machen.

Wie viele Portionen?

Futterautomaten lassen sich nach portionierten und ad-libidum-Automaten unterscheiden. Letztere funktionieren wie ein Trichter und sind für Diabetiker ungeeignet. Die Katze soll ja mit genau abgewogenen Portionen gefüttert werden und eben nicht soviel essen, wie sie will. Dann unterscheidet sich die Auswahl nach der Insulingabe. Eine Katze mit einem Langzeitinsulin braucht mehr Portionen als eine Katze, die zweimal am Tag Caninsulin oder Prozinc erhält. Für Langzeit-Insulin-Katzen braucht man etwa 5 Portionen pro Tag. Wenn man das Frühstück abzieht, das ja vor der Insulinspritze gegeben wird, sollte der Automat mindestens 4 Portionen anbieten.

Automaten mit Drehfunktion

Wer mehr als 2 Portionen geben will und nicht mehrere Automaten aufstellen will, braucht also einen Automaten mit Drehfunktion. Der bekannteste Hersteller in Deutschland ist Trixie und ich kenne den Trixie TX 4. Den gibt es leider aktuell nicht mehr zu kaufen, sondern stattdessen den Trixie TX 6.

Vorteile:

  • 6 Portionen, ohne Verhaken.
  • Einbruchssicher.

Nachteile:

  • Keine Kühlfunktion.
  • Nur drei Portionen pro Tag.

Wie die Zahl schon andeutet, hat dieser Automat 6 statt 4 Portionen. Auch nach intensiver Recherche konnte ich keinen Automaten mehr mit vier Portionen finden. Der Vorteil vom neuen TX 6 ist, dass es keine einzelnen Schälchen mehr gibt, die sich im Drehmechanismus verhaken könnten. Allerdings hat der TX6 zwei große Nachteile: Ohne die Schälchen kann man keine Kühlakkus mehr unter das Nassfutter geben. Der TX 6 ermöglicht die Fütterung nur dreimal am Tag für zwei Tage.

Es gibt außerdem noch diverse andere Drehscheibenautomaten, die beste Bewertung hat der PetMate C500. Dieser Automat verfügt über 5 Fächer, die zu unterschiedlichen Zeiten am gleichen Tag starten können und zusätzlich über Kühl-Akkus. Ich selbst habe den PetMate noch nicht getestet, aber er scheint ein würdiger Ersatz für den TX4 zu sein.

Vorteile:

  • 5 Portionen an einem Tag
  • Kühlakkus

Nachteile:

  • Schälchen zu tief für Katzen ohne Zähne

Ein weiteres Problem der Drehscheibenautomaten kann die Tiefe der Schälchen sein. Seit Paula keine Zähne mehr hat, frisst sie nicht gern aus tiefen Schälchen. Daher habe ich im TX4 Einsätze, die das Futter etwas erhöhen.

Der Klappautomat

Eine gute Alternative zu den Drehapparaten stellt der klassische Klappautomat dar. Diese gibt es mit bis zu zwei Fächern (der TX 2 ist ein Beispiel) und man muss einfach zwei Automaten hinstellen.

Vorteile:

  • einfache und sichere Handhabung
  • Kühlfunktion

Nachteile:

  • nicht dekorativ
  • nicht einbruchssicher
  • Du brauchst zwei Automaten

Das ist nicht die attraktivste Form der Wohnungsverschönerung, bietet aber einige Vorteile. Die Schälchen im TX 2 sind relativ flach, trotzdem kann man unter die Schälchen Kühlakkus anbringen, die mitgeliefert werden. Die Schälchen sind einzeln entnehmbar und man kann sie gut reinigen. Nachteil ist, dass der Timer des TX2 nur eine relativ grobe Zeiteinteilung zulässt, das ist ungefähr mit einer Eieruhr vergleichbar, die aber auf Stundenbasis funktioniert. Das ist andererseits idiotensicher, was ja auch nicht zu verachten ist: Wer schonmal um sechs Uhr morgens mit halbgeschlossenen Augen versucht hat, einen TX4 zu programmieren, weiß, wovon ich rede. Ich denke, dass der Klappautomat eine sinnvolle Investition für den Anfang ist. Man kann erstmal testen, ob das überhaupt funktioniert und ist nicht gleich technisch am Limit. Aber Achtung: Der TX2 ist nicht einbruchssicher gegenüber Alcatraz-Katzen.

Die Porsche-Fraktion

Wichtiges Update vom 19.02.2020: Seit dem Ausfall der Server des Petfeeder (Gen2) rate ich dringend von der Nutzung dieser Geräte ab.

Ich bin ja ein kleiner Nerd und habe daher eine Schwäche für technisch ausgefeilte Automaten. Ich habe mir auch selbst schon einige Gedanken gemacht, wie der ideale Automat für meine Katze aussehen würde. Um ganz ehrlich zu sein, finde ich viele Automaten die es heute gibt ziemlich grottig. Oft wird schlechtes Plastik verarbeitet, die Optik lässt zu wünschen übrig und die Bedienung ist nicht selbsterklärend. Natürlich gibt es inzwischen auch Automaten, die mit dem WiFi verbunden werden können, so zum Beispiel der “Iseebiz WiFi“. Der Automat ist nur für Trockenfutter geeignet und lässt sich ab 5 Gramm dosieren. Paulas kleinste Portion sind 9 Gramm, für uns wäre das geeignet. Der Automat wird an das Stromnetz angesteckt, hat aber zur Sicherheit Batterien.

Vorteile:

  • Stromanschluss
  • automatische Futterabwiegung
  • WiFi-Steuerung

Nachteil:

  • nur für Trockenfutter geeignet
  • hochpreisig

Und es gibt das ganze Ding auch noch – wait for it – mit Kamera. Super geeignet für Kontroll-Freaks wie mich.

Allerdings finde ich, dass das beides schon höhere Investitionen sind, die sich eigentlich auch nur dann lohnen, wenn man nicht zusätzlich Nassfutter gibt. Trockenfutter ist für Diabetiker-Katzen eher zweite Wahl, insofern habe ich meinem Wunsch auch noch nicht nachgegeben.

Im Ergebnis würde ich Anfängern auf jeden Fall zum Klappautomaten raten. Wer sich dann an Langzeitinsulin wagt, sollte es mal mit einem einfachen Modell der Drehscheiben versuchen. Diese werden auch immer mal gebraucht angeboten, was einen Versuch wert ist. Paula und ich bleiben bei ihrem guten alten TX4, das funktioniert bei uns gut.