Schlafende Katze
Praktische Tipps

Die Katze springt nicht mehr: Diabetische Neuropathie

Vielen Katzenhaltern fällt der Diabetes der Katze auf, wenn sie nicht mehr so agil ist. Ein unbehandelter Diabetes oder eine schlecht eingestellte Insulindosis kann die Nerven von Katzen schädigen. Diese Komplikation gibt es auch beim Menschen.

Katzen sind Zehengänger

Jeder, bei dem eine Katze wohnt hat schon bewundert, wie elegant sie geht. Katzen sind Zehengänger, das heißt, sie berühren beim Gehen nur mit den Zehen den Boden. Deshalb sind sie auch so leise…Gesunde Katzen bewegen sich viel, sie springen, hangeln sich an Kratzbäumen hoch und jagen Spielzeug. Eine kranke Katze lässt sich nicht so gern zum Spielen motivieren, legt sich oft hin und bewegt sich weniger. Wenn der Diabetes die Nerven in den Beinchen angegriffen hat, fällt dies durch den so genannten “platingraden Gang” auf.

Wenn die Katze auf den Felgen läuft

Der platingrade Gang der kranken Katze fällt sofort auf. Sie setzt anstatt ihrer Zehen bei den hinteren Beinchen den ganzen unteren Teil auf. Das sieht ein bisschen aus wie bei einem Kaninchen. Wenn die Katze diese Komplikation hat, ist auf jeden Fall klar, dass der Blutzucker zu hoch ist. Der hohe Blutzuckerspiegel hat die Nervenzellen geschädigt und die Katze hat keine Empfindungen mehr in den Zehen. Das ist ein Alarmsignal, denn der Blutzuckerspiegel ist dann schon längere Zeit zu hoch. Bewegungsmangel wirkt sich zusätzlich negativ auf den Diabetes aus, so entsteht ein Teufelskreis.

Nervennahrung: Vitamin B12

Als es Paula wegen ihrer schlechten Einstellung nicht gut ging, zeigte sie auch erste Anzeichen vom platingraden Gang. Sie war matt, hat sich nicht mehr gern bewegt und hat die Hinterpfoten nur zögerlich aufgesetzt. Wir haben diese Schädigung wieder gut in den Griff bekommen. Der erste Schritt ist die Stabilisierung gesunder Blutzuckerwerte. Dazu muss das Insulin sorgfältig eingestellt werden. Ich gebe Paula zusätzlich regelmäßig Vitamin B12. Dabei ist es wichtig, dass man Methylcobalamin gibt statt Cobalamin. Dieses Vitamin B12 wird von der Katze besser aufgenommen. Weil Paula nicht die größte Freundin von Tabletten ist bekommt sie das Vitamin B12 in Tropfenform. Der Vorteil der Tropfen ist, dass sie geringer dosierbar sind. Normale Tabletten enthalten die Vitamin B-Dosis für Menschen und Katzen sind kleiner. Ich tropfe ihr immer ganz wenig auf ein Leckerli (sie nimmt gefriergetrocknetes Hühnerfleisch) und gebe es als Belohnung.