Katze mit Diabetes
Paulas Geschichte

Paulas Einstieg in die Insulintherapie – Teil 3

Nachdem ich Sabine kennen gelernt hatte und sie mir vom Langzeitinsulin Tresiba erzählte, war ich voller Hoffnung. Tresiba löste bei mir viele Probleme, denn ich musste es nur einmal täglich spritzen. Da ich nicht immer zweimal täglich zur gleichen Zeit zu Hause sein konnte, war das ein wesentlicher Vorteil. Ich bin keine Tierärztin, deshalb beschreibe ich die Informationen zum Langzeitinsulin so, wie ich sie verstanden habe.

Was ist der Unterschied zwischen einem Langzeitinsulin und Caninsulin?

Ein Langzeitinsulin (Lantus, Levemir, Tresiba) zeigt gegenüber Schweineinsulin (Caninsulin) eine deutlich verzögerte Wirkung. Dadurch passt es in vielen Fällen besser zum Stoffwechsel einer Katze. Eine Katze hat einen wesentlich kleineren Magen und einen längeren Verdauungstrakt als ein Hund, deshalb verläuft ihr Stoffwechsel langsamer. Durch diesen langsameren Verlauf lassen sich eher Blutzuckerkurven erreichen die einem gesunden Tagesprofil ähneln. Einige Katzen gehen dadurch auch in die Remission.

Die verzögerte Wirkung macht es aber auch etwas komplexer, die Katze einzustellen. Zudem haben nicht viele Tierärztinnen und Tierärzte Erfahrung mit der Einstellung von Katzen mit Langzeitinsulinen. Man ist bei der Einstellung also auf Hilfe aus Selbsthilfegruppen oder Online-Foren angewiesen. Außerdem bedarf diese Einstellung eines anderen Futtermanagements.

Fütterung der Katze bei Langzeitinsulintherapie

Weil das Insulin verzögert wirkt, muss die Katze mehrere kleine Portionen Futter am Tag bekommen. Paula ist ein Trockenfutterjunkie, daher war das bei uns kein Problem. Ich habe ihr vier Rationen in einem Futterautomaten mit vier Schälchen hingestellt, der alle vier Stunden eine neue Portion geöffnet hat. Paula bekommt den Tigeranteil ihres Fresschens am Nachmittag, weil da ihr Blutzucker am niedrigsten ist. Da die Wirkung von Tresiba ziemlich stark ist, musste ich gerade am Anfang aufpassen, dass Paula nicht unterzuckert. Und ich darf niemals vergessen, ihr einen funktionierenden und mit Futter gefüllten Automaten hinzustellen. Wenn die Katze über den Tag ohne Futter ist, kann das unter Langzeitinsulin lebensbedrohlich sein.

Einstellung auf Tresiba

Durch das ProZinc war ich mit Paula die Spritzen schon gewohnt und musste nur von U40 auf U100 Spritzen umsteigen. Diese Spritzen sind deutlich feiner skaliert und leider etwas ungenau bedruckt, deshalb braucht man zur Dosierung Anlegekärtchen, mit denen man die Spritzen aufziehen kann. Das Knifflige ist die Einstellung. Mir hat Sabine damals geholfen, eine Einstiegsdosis zu finden, wir sind damals mit 1,25 gestartet. In den ersten Tagen (am besten nimmt man sich ein Wochenende zum Start) musste ich Paula mehrmals täglich messen, im Abstand von drei bis vier Stunden. Damit konnte ich herausfinden, wie genau das Insulin wirkt und wann der niedrigste Wert (Nadir) erreicht ist. Es gibt ein Einstellungsprotokoll für Langzeitinsuline, das aber nicht auf eigene Faust durchgeführt werden sollte. Um es kurz zu machen, Sabine und ich hatten in den ersten Wochen von Paulas Tresiba-Therapie mehrmals täglich über Whatsapp Kontakt, um ihre Werte zu kontrollieren. Als Paula über Wochen relativ stabile Werte hatte, konnte ich mich darauf verlassen, dass es so funktioniert. Mit dieser Einstellung hat es gut geklappt und Paula nimmt auch heute noch Tresiba mit einer Spritze pro Tag.