Meine Katze hat Diabetes: Was kostet das?
Wenn die Katze mit Diabetes diagnostiziert wird, ist der Schrecken oft groß. Ein Aspekt sind die Kosten, denn auf den ersten Blick scheint die Behandlung sehr teuer. Ich habe die Kosten für Paula mal über das Jahr zusammengetragen und einen Durchschnitt ausgerechnet.
Bei Paula war die Betreuung oft der höchste Posten, ansonsten ist die Situation nicht so dramatisch, denn viele Kosten fallen für eine Katze ohnehin an. Die Erstausrüstung beschreibe ich hier.
Die Basics: Insulin und Blutzuckertests
Wie ich schon geschrieben habe, nimmt Paula Tresiba: eine Ampulle kostet etwa 25 Euro und reicht drei bis vier Monate, je nach Insulindosis. Hinzu kommen die Spritzen, wo ich gerade 100 Stück für 17 Euro ergattert habe. Die Spritzen reichen 100 Tage, weil Paula nur eine Spritze pro Tag braucht. Die Nadeln für den VetPen (Caninsulin) sind etwas teurer, also lohnt sich hier der Preisvergleich und vielleicht der Umstieg auf normale Spritzen. Das Blutzuckertestgerät mit wenigen Gratis-Streifen und Gratis-Nadeln für die Stechhilfe gibt es in der Apotheke meistens geschenkt. Meine Blutzuckerteststreifen kaufe ich für etwa 15 Euro. In der Packung sind 50 Stück. In der Einstellungsphase braucht man naturgemäß mehr Teststreifen, später reicht ein Streifen pro Tag.
Futter für die zuckerkranke Katze
Die gute Nachricht zuerst: Es gibt für Diabetiker geeignetes Katzenfutter im Discounter. Eine Liste mit Nassfutter findet Ihr hier. Das Wichtigste ist, ein Katzenfutter möglichst ohne Kohlenhydrate zu füttern, denn eine Katze frisst ja auch keine Butterbreze. Das gilt übrigens für gesunde Katzen wie für Katzen mit Diabetes. Je nach Wunsch kann man in den Katzenfutterpreisen beliebig nach oben gehen. Leider ist Paula eine Mäkelliese und frisst neben Trockenfutter ausschließlich Feline Porta 21 (6,04 Euro pro Kg, Paula bekommt 60g pro Tag), das eigentlich nicht als Alleinfuttermittel geeignet ist. Außerdem frisst sie Porta Feline Finest Sensitive Trockenfutter (10 Euro für 2 Kg). Wenn Ihr Trockenfutter gebt, dann auf jeden Fall ein Futter ohne Getreide füttern (bei Zooplus gibt es dafür eine Extra-Kategorie). Aber Fressen muss die Katze ja ohnehin: insofern verursacht das Futter keine Mehrkosten. Manche Katzen können schon nur durch die Futterumstellung in Remission gehen.
Hardware: Klo und Futterautomaten
Alle Wohnungskatzen brauchen ein Katzenklo. Paula ist während ihrer Krankheit zur Stehpinklerin geworden, so dass ich auf eine Samla-Box von Ikea umgestiegen bin, Kostenpunkt knapp 10 Euro. Durch die vielen Blasenerkrankungen und andere Probleme mit dem Wildpinkeln besteht die Katze inzwischen auf Diamond Care von Biokats ohne Duft (8,49 Euro für 50 Tage). Über den Nutzen von teurem Streu kann man geteilter Meinung sein. Ich komme mit dem Streu gut klar, Paula auch und wir wollen kein funktionierendes System stören. Mehrkosten sind das nicht. Ein Futterautomat ist nötig, wenn man ein Langzeitinsulin verwendet (ungefähr 40 Euro). Bei Langzeitinsulinen ist es wichtig, dass die Katze ihr Fresschen immer pünktlich und immer zur gleichen Zeit bekommt. Wer tagsüber nicht zu Hause ist braucht also einen Futterautomaten. Es gibt auch für Mehrkatzen-Haushalte Futterautomaten mit Chip, sodass nur die kranke Katze ihr Spezialfutter bekommt. Ich habe noch ein altes Handy mit der Manything App, das ich gelegentlich aufstelle, wenn ich unsicher bin, ob es der Katze gut geht. So kann ich auch von unterwegs beobachten, was zu Hause los ist.
Kassensturz
Wie gesagt bekommt Paula relativ teure Streu und relativ teures Futter. Dadurch belaufen sich die Gesamtkosten für Futter und alles auf 36 Euro im Monat. Wenn ich nur das Diabetes-Equipment rechne komme ich auf ca. 15 Euro. Die Versorgung einer Diabetes-Katze ist also gar nicht so teuer und mit etwas Geduld habt Ihr eine treue und dankbare (was sie vielleicht nicht immer so zeigt…) Fellnase bei Euch, die lange gesund bleibt.